Teilen:
25.06.2023 11:04
72. Lindauer Nobelpreisträgertagung (Physiologie/Medizin) eröffnet – Diversität, KI und Klimawandel auf der Agenda
Rund 40 Nobelpreisträger*innen und an die 600 Nachwuchswissenschaftler*innen aus
90 Ländern in Lindau
Programm rund um die Tagungsdisziplin Physiologie/Medizin
Ausgewählte Programmpunkte im öffentlichen Livestream
Marius Müller-Westernhagen neu im Ehrensenat der Stiftung
Highlights auf Social Media, z.B. Twitter: #LINO23
Um 13:30 Uhr eröffnet Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg als Präsidentin des Kuratoriums heute die 72. Lindauer Nobelpreis-trägertagung – in Anwesenheit von rund 40 Nobelpreisträger*innen und hunderten von Nachwuchswissenschaftler*innen sowie Ehrengästen in der Lindauer Inselhalle: „Neben der Frage, wie die Tagungen in Zukunft mit dem Klimawandel und der künstlichen Intelligenz umgehen, ist auch dieses Mal Diversität wichtig: Wir sind fest davon überzeugt, dass größere Vielfalt uns hilft, unser Motto ‹Educate. Inspire. Connect.› effektiver zu erreichen. Darüber hinaus sehen wir um uns herum eine Welt voller Konflikte. Lassen Sie uns daher diese Lindauer Nobelpreisträgertagung zu einem Statement der Hoffnung und des Glaubens an eine bessere Zukunft machen. Diese Überzeugung basiert auf der Kraft des Austausches zwischen Kulturen und Generationen und auf den Ergebnissen dieser Erfahrung.“
Forschungspolitik zu Gast bei der Eröffnung
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, betont in ihrer Rede in Lindau: „Spitzenforschung lebt vom Austausch über Grenzen und Generationen hinweg. Wenn die Perspektiven und Erkenntnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Nationen zusammenkommen, lassen sich globale Herausforderungen lösen. Die Nobelpreisträgertagungen in Lindau sind hierfür als internationales Forum der Begegnung besonders wertvoll. Hier entstehen nicht nur wichtige Netzwerke, sondern auch Brücken zwischen den Nationen. Als Bundesregierung unterstützen wir die Tagungen immer wieder gerne. Es freut mich sehr, dass in diesem Jahr Künstliche Intelligenz auf der Agenda steht. Denn KI ist eine riesige Chance, die wir ergreifen müssen.“
Markus Blume, Vorsitzender der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz und Bayerischer Wissenschaftsminister, anlässlich der 72. Tagungseröffnung in Lindau am bayerischen Bodensee: „Lindau, das ist auch in diesem Jahr wieder ganz großes Wissenschaftskino. Die Nobelpreisträgertagungen sind eine einzigartige Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Nachwuchsforscherinnen und -forschern mit der Top-Elite der Wissenschaft. In Deutschland gibt es für ein solches Treffen keinen geeigneteren Ort als Bayern, denn der Freistaat investiert mit seiner 5,5 Milliarden schweren Innovationsoffensive ‚Hightech Agenda‘ massiv in die Forschung und Lehre der Zukunft. Wir bauen die schon jetzt hervorragenden Bedingungen für innovative Forschung gezielt weiter aus und machen Bayern als Wissenschaftsstandort von Weltrang zukunftsfest. Welcome to Bavaria! Das gilt nicht nur im Rahmen der Nobelpreisträgertagungen, sondern wir freuen uns jederzeit, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt für unseren Hochschulstandort zu gewinnen.“
Wissenschaftliches Programm bis kommenden Freitag
Das Tagungsprogramm widmet sich sechs Tage lang turnusgemäß der Nobelpreis-Disziplin Physiologie/Medizin. Mit Künstlicher Intelligenz in der Medizin und Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit werden aktuelle Fragestellungen aufgegriffen. Gemäß ihrem Selbstverständnis adressiert die Tagung erneut Themen aus dem Bereich „Wissenschaft in der Gesellschaft“, dieses Jahr mit besonderem Augenmerk auf Diversität in der Forschung.
Die Eröffnung beginnt am Sonntag, 25. Juni um 13.30 Uhr, mit musikalischer Umrahmung durch ein Ensemble der Wiener Philharmoniker. Passend dazu folgt ein Empfang der Republik Österreich im Foyer der Inselhalle mit Gelegenheit zum persönlichen Austausch. In einer Videobotschaft ruft der frühere US-Vizepräsident und Friedensnobelpreisträger (2007) Al Gore die Tagungsteilnehmer auf, ihre Forschungserkenntnisse gerade im Kontext des Klimawandels aktiv gegenüber Politikern und der Regierung, dem Privatsektor, Unternehmen und der Zivilgesellschaft zu vertreten. Um 16.45 Uhr bildet eine Podiumsdiskussion den Auftakt des wissenschaftlichen Programms: Die Nobelpreisträger*innen Martin Chalfie, Emmanuelle Charpentier, Christiane Nüsslein-Volhard und Harold E. Varmus sowie die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen Rasha Shraim und Marwa Shumo erörtern das Thema Diversität in der Wissenschaft.
Die große Bühne gehört anschließend Frances H. Arnold, Chemienobelpreisträgerin von 2018, für ihre erste Vorlesung in Lindau: Die Evolution lenken – Neue Chemie zum Leben erwecken. Morten Meldal, der im Anschluss zu Click-Chemie sprechen wird, hat die Lindauer Tagungen schon einmal erlebt – auch, wenn er den Nobelpreis in Chemie erst im vergangenen Jahr erhielt: Meldal war 1986 als 32-jähriger Nachwuchswissenschaftler eingeladen und ist lebender Beweis für das hochkarätige junge Teilnehmer*innenfeld der Tagungen. Nach Bert Sakmann (Nachwuchswissenschaftler 1963, Nobelpreis Physiologie/ Medizin 1991) ist er der zweite Lindau Alumnus, der als Nobelpreisträger zur Tagung zurückkehrt. Gastland der diesjährigen Tagung ist die Republik Indonesien, die am Internationalen Tag – traditionell der Montag der Tagungswoche – ihre Forschungs-aktivitäten und Landeskultur präsentieren wird.
Im Rahmen der Next Gen Science Sessions geben über 40 Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich mit überzeugenden Abstracts für diese Bühne qualifizieren konnten, Einblicke in ihre aktuellen Forschungsthemen. Die sogenannte Heidelberg Lecture in Kooperation mit dem Heidelberg Laureate Forum wird von Shwetak N. Patel gehalten, der 2018 mit dem ACM Prize in Computing ausgezeichnet wurde – Mobiltelefone und Gesundheits-Wearables, so der Titel seiner Vorlesung.
Bis Freitag, 30. Juni, haben die teilnehmenden Nobelpreisträger*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen am Bodensee ausgiebig Gelegenheit zum intensiven Austausch miteinander. Verschiedene Programmformate wie Agora Talks, Laureate Lunches und Science Walks fördern den persönlichen Dialog. Traditionell findet am Abschlusstag, als Teil des wissenschaftlichen Tagungsprogramms, die „Baden-Württemberg-Schifffahrt“ von Lindau auf die Insel Mainau statt, zu der Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg erwartet wird. Thema des dortigen Abschlusspodiums sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die individuelle und gesellschaftliche Gesundheit.
Marius Müller-Westernhagen neues Mitglied im Ehrensenat
Im Rahmen der Eröffnung der 72. Lindauer Nobelpreisträgertagung wird der deutsche Singer-Songwriter Marius Müller-Westernhagen in den Ehrensenat der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen aufgenommen. Deren Vorstandsvorsitzender Professor Jürgen Kluge betont in seiner Laudatio: „Nicht nur mit seinen Texten, sondern auch mit seinem persönlichen Engagement setzt sich der im deutschsprachigen Raum seit Jahrzehnten einflussreiche Künstler für Vielfalt, Menschlichkeit, Freiheit und gegen Rassismus ein. Diese Haltung von Marius Müller-Westernhagen passt hervorragend zu den Zielen der Lindauer Tagungen.“ Der Ehrensenat ist das hochrangigste Gremium der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen. Müller-Westernhagen sagt: „Ich unterstütze von ganzem Herzen Ihre Vision und Ihre harte Arbeit für eine bessere und gerechtere Welt. Machen Sie damit weiter, vielen Dank!“
#LINO23 in Zahlen:
– Rund 40 Laureat*innen, darunter mit Morten Meldal ein Nobelpreisträger, der 2022 ausgezeichnet wurde und Lindau Alumnus von 1986 ist
– Mit ihm sind 6 Laureat*innen zum ersten Mal in Lindau vor Ort:
Für Physiologie/Medizin Charles M. Rice (2020), John O’Keefe (2014) und Mario R. Capecchi (2007); für Chemie Emmanuelle Charpentier (2020) und Frances H. Arnold (2018)
– Next Gen Science Sessions bieten über 40 jungen Wissenschaftler*innen die große Bühne
Für Journalist*innen, Blogger*innen, Science Influencer*innen
Mit einer Akkreditierung für die 72. Lindauer Nobelpreisträgertagung erhalten Medienvertreter*innen Zugang zum Programm und können den Austausch von Nobelpreisträger*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen verfolgen. Medienvertreter*innen, die nicht anreisen, können im Livestream auf lindau-nobel.org Highlights aus dem Programm verfolgen. Alle Programminhalte werden sukzessive auch in der Lindauer Mediathek veröffentlicht.
Das Team der Lindauer Nobelpreisträgertagungen sowie Teilnehmer*innen werden das Programm auf Social Media unter dem Hashtag #LINO23 begleiten. Die Pressemappe zur Tagung ist im Pressebereich zugänglich. Fotomotive der Tagungswoche ergänzen wir fortlaufend auf unserem Flickr-Profil.
Für Fragen steht Ihnen das Kommunikationsteam gerne zur Verfügung.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Kontakt Kommunikation
Wolfgang Haaß
08382 / 27731-26
wolfgang.haass@nospam-lindau-nobel.org
Originalpublikation:
https://www.lindau-nobel.org/wp-content/uploads/2023/06/PM-Eroeffnung-72-Lindaue…
Weitere Informationen:
https://www.lindau-nobel.org/live/ Livestream ausgewählte sessions
https://www.mediatheque.lindau-nobel.org/laureates#d1=2023&yo=1 Telnehmende Laureaten
https://www.mediatheque.lindau-nobel.org/meetings/2023 Programm
https://www.flickr.com/photos/nobellaureatemeeting/albums Fotoalben Tagungswoche
https://my.walls.io/r3psv Social Media Wall
Bilder
Die 72. Lindauer Nobelpreisträgertagung beginnt ab 13.30 Uhr mit der Eröffnungszeremonie.
Christian Flemming
Lindau Nobel Laureate Meetings
In der Lindauer Inselhalle werden sich während der Tagungswoche Nachwuchswissenschaftler*innen und N …
Julia Nimke
Lindau Nobel Laureate Meetings
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch