Ein Dokument
Medienmitteilung
Repräsentative Comparis-Umfrage zu Bankzinsen
Ein Viertel der Sparenden plant wegen Zinsdifferenzen die Bank zu wechseln
Die grossen Zinsunterschiede auf Sparkonten treiben die Schweizerinnen und Schweizer zu anderen Banken: Jede vierte Person will ihr Geld auf eine andere Bank verschieben. Bei den unter 36-Jährigen plant sogar jede dritte Person einen Wechsel. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Comparis. Dabei gibt es grosse regionale Unterschiede: Die Romands sind deutlich wechselbereiter als die Personen in der Deutschschweiz oder im Tessin. «Die Zinsen zugunsten der Sparenden werden zu zögerlich angepasst, gerade in Zeiten hoher Inflation stösst dies vielen sauer auf», beobachtet Comparis-Experte Dirk Renkert.
Zürich, 28. März 2023 – Trotz der Leitzinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank hat nicht jede Bank die Sparzinsen für Kundinnen und Kunden im gleichen Ausmass angehoben. Die Differenzen der Sparzinsen gehen von über 2 bis zu 0,25 Prozent und weniger. Deshalb will jede vierte Person mit Sparkonto in diesem Jahr die Bank wechseln. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch.
«Die Umfrage zeigt die Unzufriedenheit über die aktuelle Kontoverzinsung. Die Zinsen zugunsten der Sparenden werden zu zögerlich angepasst, gerade in Zeiten hoher Inflation stösst das vielen sauer auf», beobachtet Comparis-Experte Dirk Renkert.
Höhere Wechselbereitschaft von jungen Personen
Die Umfrage zeigt einen deutlichen Generationengraben: Bei den 18- bis 35-Jährigen planen 33 Prozent, ihr Geld bei einer anderen Bank anzulegen. In der Alterskategorie 36 bis 55 Jahre sind es 26 Prozent. Beide Generationen sind dabei deutlich wechselwilliger als Personen ab 56 Jahren (17 Prozent).
«Für ältere Personen stehen Aspekte wie zum Beispiel eine langjährige Geschäftsbeziehung und der gewohnte Kundenservice stärker im Vordergrund als bloss der Zins», sagt Renkert.
Romands und Leute in der Stadt sind deutlich wechselfreudiger
Regional gibt es ebenfalls Unterschiede: 33 Prozent der Romands – und damit ein signifikant höherer Anteil Sparender im Vergleich zu den anderen Sprachregionen – planen, in diesem Jahr ihr Sparkonto aufzulösen und zu einer Bank mit attraktiveren Zinskonditionen zu wechseln (Deutschschweiz 24 Prozent, Tessin 10 Prozent).
Auch in der Stadt ist die Wechselbereitschaft deutlich höher: Hier würden 30 Prozent der Befragten das Geld zu einer anderen Bank verschieben, während es auf dem Land 18 Prozent sind.
4 von 10 Personen würden für 1 Prozentpunkt mehr Zins die Bank wechseln
Bei der Wechselbereitschaft der Sparenden spielt auch die Höhe der Zinsdifferenz eine Rolle. So würden 40 Prozent der Umfrageteilnehmenden die Bank wechseln, wenn die Zinsen bei einer anderen Bank mindestens 1 Prozentpunkt höher lägen. Ab 0,5 Prozentpunkten mehr Zins würden noch 23 Prozent der Befragten einen Wechsel in Betracht ziehen, ab 0,25 Prozentpunkten sind es noch 7 Prozent.
Weniger als die Hälfte erhält Zinsen über 0,25 Prozent
Die Spanne bei der aktuellen Verzinsung von privaten Sparkonten reicht laut der Umfrage von über 2 Prozent bis zu 0,25 Prozent und weniger. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Sparerinnen und Sparer gibt an, lediglich 0,25 Prozent oder weniger auf ihrem Konto zu erhalten.
«Banken haben Hypothekenschuldnerinnen und -schuldner die schmerzhaften Auswirkungen der Leitzinserhöhungen als Erste spüren lassen. Doch die Zinsen auf den Sparkonten haben sie bisher nicht im gewünschten Ausmass erhöht und damit die Sparenden auch nicht begünstigt», kritisiert Renkert.
Starke Position von Kantonalbanken und Raiffeisen
Sparkonten sind in der Schweiz nach wie vor beliebt. Von den Befragten gaben 93 Prozent an, mindestens eines zu besitzen. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) hat zwei oder mehr Sparkonten.
Die Kantonalbanken und Raiffeisen sind in der Comparis-Umfrage besonders beliebt: Laut der Umfrage halten 23 Prozent der Sparerinnen und Sparer den grössten Teil ihres Guthabens bei einer Kantonalbank, gefolgt von Raiffeisen (22 Prozent), Postfinance und UBS (beide jeweils 16 Prozent).
Deutschweizer und Romands sparen bei der Kantonalbank, Tessiner bei Raiffeisen
In der Deutschschweiz und in der Romandie ist die Kantonalbank am beliebtesten. 24 beziehungsweise 22 Prozent der Deutschschweizer und Romands gaben an, das Konto mit dem höchsten Sparbetrag bei der Kantonalbank zu haben. Im Tessin hingegen sind es nur 9 Prozent.
Dagegen geben 33 Prozent der Befragten aus dem Tessin an, den höchsten Sparbetrag bei der Raiffeisen angelegt zu haben (Deutschschweiz 23 Prozent, Romandie 17 Prozent).
«Ein Wechsel kann sich lohnen»
Bei der Eröffnung eines Sparkontos spielt der Zins eine wichtige Rolle. Laut der Befragung haben 66 Prozent der Kundinnen und Kunden ihre Bank aufgrund der Zinshöhe ausgesucht.
«Die Zinsen einer Bank können sich laufend ändern», erklärt der Comparis-Experte. Deswegen einen Teil des Vermögens zu transferieren oder gar vollständig die Bank zu wechseln, könne sich seit Ende der Null- bzw. Negativzinsen für Sparende durchaus lohnen. Es gebe jedoch Banken, die für eine Kontoauflösung Gebühren verlangten. «Konsumentinnen und Konsumenten sollten sich vor einem Wechsel über mögliche Zusatzkosten informieren», empfiehlt Renkert.
Methodik
Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im Februar 2023 unter 1’046 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.
Weitere Informationen:
Dirk Renkert Finanz-Experte Telefon: 044 360 53 91 E-Mail: media@nospam-comparis.ch comparis.ch/hypoplus
Über comparis.ch
Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler beschäftigt das Unternehmen heute über 200 Mitarbeitende in Zürich.