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Effizienter Betrieb in Zürcher Impfzentrum: Simulationen zeigen zusätzliches Potenzial auf

von redaktion



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11.02.2022 16:02

Effizienter Betrieb in Zürcher Impfzentrum: Simulationen zeigen zusätzliches Potenzial auf

Mit Hilfe von Computersimulationen lassen sich die Abläufe in Impfzentren genau planen und optimieren. Die ZHAW hat mit einem solchen Modell den Betrieb des Impfzentrums Winterthur begleitet. Dieses hat im bisherigen Betrieb sowohl kurze Durchlaufzeiten als auch eine hohe Servicequalität.

Digitale Simulationen ermöglichen es, die Abläufe in Covid-19-Impfzentren detailliert ab-zubilden und ihre Auswirkungen zu prognostizieren. Dadurch lassen sich etwa verschie-dene Betriebsvarianten vorgängig testen oder laufende Optimierungen ableiten. Am Beispiel des Impfzentrums Winterthur hat die ZHAW eine entsprechende Lösung entwi-ckelt. Sie basiert auf einer virtuellen Kopie des Impfzentrums sowie auf detaillierten Zeit-messungen der Prozessschritte und einer Befragung von über 10 000 Impfwilligen.
Die Auswertungen zeigten, dass durch gezielte Prozessanpassungen der bereits sehr effiziente Betrieb weiter optimiert werden kann, unter anderem täglich bis zu 20 Prozent mehr Menschen geimpft werden können und sich Warteschlangen verkürzen, wenn we-niger Personen zu früh zu ihrem Termin erscheinen. Die schweizweit einmalige Untersu-chung haben das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie und das Institut für Computational Life Sciences der ZHAW in Wädenswil im Auftrag der Gesundheitsdirekti-on des Kantons Zürich durchgeführt.

Berechenbare Personenflüsse
«Für die Planung hochkomplexer Abläufe wie des Betriebs in einem Impfzentrum sind Simulationen ein sehr effizientes und effektives Tool», sagt ZHAW-Gesundheitsökonom Alfred Angerer. Sie können unter anderem aufzeigen, wie sich die verschiedenen Ver-haltensweisen unterschiedlicher Nutzergruppen auswirken. Auf dieser Grundlage lassen sich die Personenflüsse in ihrer Gesamtheit vorhersagen oder die Konsequenzen unge-planter Ereignisse wie etwa des Ausfalls einer Impfstrasse im Voraus berechnen. «Infor-mationen wie diese geben den Verantwortlichen eines Impfzentrums wichtige Hinweise für die Planung und die Kommunikation gegenüber den Nutzenden», meint Angerer. Im Idealfall sollten Simulationen bereits im Vorfeld der Inbetriebnahme durchgeführt werden.
Die Erkenntnisse der Simulation wurden bei der Neukonzeption des Impfzentrums Win-terthur berücksichtigt, das anfangs Januar 2022 nach kurzer Schliessung über die Feier-tage an neuem Standort wiedereröffnet wurde. Sie flossen auch in die Konzeption der Pop-Up-Impfzentren ein.

Gute Noten der Nutzenden
Die Befragungen im Impfzentrum Winterthur zeigen zudem, dass die Nutzenden die Ser-vicequalität als sehr gut wahrnehmen und die Wartezeiten als gering empfinden. Auf ei-ner Skala von 1 bis 5 beurteilen sie die Qualität mit 4,5. Die durchschnittliche Besuchs-dauer vom Eintreten bis zum Verlassen des Zentrums beträgt rund 32 Minuten, der ei-gentliche Impfvorgang nimmt im Mittel etwas weniger als vier Minuten in Anspruch. Das ist sogar noch leicht kürzer als die Betreibenden im Voraus geschätzt hatten. Damit konnte das Impfzentrum Winterthur die ursprünglich geplanten Tageskapazitäten gut bewältigen.
Weiter ergab die Untersuchung, dass weniger als ein Prozent der Angemeldeten zu spät zu ihrem Termin kommen. Dagegen treffen rund 41 Prozent mindestens 20 Minuten zu früh ein. Daraus resultieren teils längere Warteschlangen. «Läge dieser Anteil lediglich bei einem Zehntel, wäre die maximale Schlange rund 60 Prozent kürzer, wie unsere Si-mulation zeigt», erklärt Angerer.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Alfred Angerer, Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 66 72, E-Mail: alfred.angerer@nospam-zhaw.ch


Originalpublikation:

https://www.zhaw.ch/de/forschung/forschungsdatenbank/projektdetail/projektid/514…


Weitere Informationen:

https://www.zhaw.ch/de/ueber-uns/aktuell/news/detailansicht-news/event-news/effi…


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


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