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Ein zukunftsfähiges Beteiligungsmanagement muss die Situation vor Ort beachten

von redaktion



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16.04.2021 18:11

Ein zukunftsfähiges Beteiligungsmanagement muss die Situation vor Ort beachten

90 Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Beratung trafen sich online an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, um über ein zukunftsfähiges Beteiligungsmanagements von öffentlichen Unternehmen zu diskutieren und die damit verbunden Chancen für Städte und Kommunen sowie Bund und Länder aufzuzeigen.

90 Teilnehmende folgten am 12. und 13. April 2021 der Einladung von Frau Prof. Dr. Michèle Morner und Frau Prof. Dr. Claudia Leimkühler zur 8. Speyerer Tagung zu Public Corporate Governance. Sie diskutierten über ein zukunftsfähiges Beteiligungsmanagement und die damit verbundenen Chancen auf der Ebene von Städten und Kommunen sowie Bund und Ländern.

Nachdem die Tagungsreihe im vergangenen Jahr pandemiebedingt ausfallen musste, konnte sie in diesem Jahr unter neuen Voraussetzungen in der nunmehr 8. Auflage fortgesetzt werden. Prof. Dr. Michèle Morner begrüßte zusammen mit Prof. Dr. Claudia Leimkühler die Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Beratung und Wissenschaft im virtuellen Tagungsaal der Universität Speyer. Diesmal diskutierten die Teilnehmenden der Tagung schwerpunktmäßig über ein zukunftsfähiges Beteiligungsmanagement, das in Krisen wie der aktuellen Pandemie sowie weiterhin anhaltender Megatrends, wie etwa der Digitalisierung und der Mobilitätswende, wichtiger denn je für Städte und Kommunen sowie Länder und Bund geworden ist. Im Mittelpunkt standen dabei die Rolle eines Public Corporate Governance-Kodexes, die Rolle von Aufsichtsräten und des Beteiligungsmanagements an der Schnittstelle zwischen Kernverwaltung und Unternehmen sowie die Bedeutung von Flexibilität und Resilienz.

Wie Prof. Dr. Hermann Hill und Dr. Hermann Janning in ihrem Eröffnungsvortrag ausführten, sind Agilität und Resilienz wichtige Bausteine, um eine zukunftsfähige Organisation öffentlicher Unternehmen zu gewährleisten. Erreicht werden kann dies etwa durch Ermessensspielräume für die Verwaltung, die Beachtung der Perspektive der Stakeholder und durch eine nach außen hin kommunikative Unternehmenskultur.

Entsprechend der herausragenden Aktualität war ein Großteil der Tagung Public Corporate Governance Kodizes gewidmet. Der aktuelle Public Corporate Governance Kodex des Bundes wurde von Stefan Ramge aus dem Bundesministerium vorgestellt und gemeinsam mit ihm und dem Initiator des Public Corporate Governance-Musterkodexes Prof. Dr. Ulf Papenfuß, der Stadtkämmerin von Köln Prof. Dörte Diemert, dem Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe und der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Ulf Middelberg und dem Dialogberater Dr. Frank Claus auf dem Podium diskutiert, in dessen Mittelpunkt die Frage stand, wie man vom Kodex zu gelebter Corporate Governance kommt. Deutlich wurde dabei, dass Regelungen für die öffentlichen Beteiligungen notwendig sind. Diese müssen aber auf die jeweilige Situation zugeschnitten sein, um sinnvoll umgesetzt werden zu können. Dies stellte Ulf Middelberg nochmal deutlich in seinem Vortrag heraus. Er betont daneben eine Akzeptanzkommunikation und Vertrauensbildung als wichtige Instrumente, um als öffentliches Unternehmen mit disruptiven Risiken agil umgehen zu können.

Auf dem Beteiligungsmanagement-Panel zum „Zukunftsfähigen Beteiligungsmanagement als Schnittstelle zwischen Kernverwaltung und Unternehmen“ teilten mehrere Beteiligungsmanager unter der kompetenten Moderation von Dr. Ferdinand Schuster von KPMG ihre Erfahrungen aus der Praxis. Demnach sind Regelkenntnisse ebenso wichtig wie gute Kommunikationsstrukturen und Aufgabendefinitionen. Lars Scheider (Leiter des Abteilung Beteiligungsmanagement Frankfurt) betonte dabei die besondere Bedeutung kommunaler Aufsichtsräte als Schnittstelle – auch hinsichtlich der Unterstützung und Informierung der Aufsichtsräte. Die besondere Herausforderung, mit denen Aufsichtsräte umgehen müssen, wurde von Silke Krebs (Staatsrätin Finanzen der Freien Hansestadt Bremen) thematisiert: Mut zu einer kritischen Haltung, so Krebs, kann dabei ebenso helfen, wie auch die Professionalisierung der Aufsichtsräte durch die Förderung der persönlichen Expertise, wie Prof. Dr. Michèle Morner in ihrem Vortrag ausführte.

Neben den Fachbeiträgen bot die diesjährige Tagung die Möglichkeit zur Vernetzung in virtuellen Meeting-Räumen und bei einer digitalen Weinprobe.

Die 9. Speyerer Tagung zu Public Corporate Governance wird im kommenden Frühjahr am 4./5. April 2022 hoffentlich wieder als Präsenzveranstaltung unter der Leitung von Prof. Dr. Michèle Morner (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer) und Prof. Dr. Claudia Leimkühler (NBS Northern Business School) stattfinden.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Univ.-Prof. Dr. Michèle Morner, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Postfach 1409 – 67324 Speyer, Freiherr-vom-Stein-Straße 2 , D-67346 Speyer, Telefon: +49 (0) 6232 654-275, Telefax: +49 (0) 6232 654-279, E-Mail: morner@nospam-uni-speyer.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch


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