Home International UID gewinnt mit Augmented-Reality-App für Gehirnchirurgen einen UX Design Award 2020

UID gewinnt mit Augmented-Reality-App für Gehirnchirurgen einen UX Design Award 2020

von redaktion

Das Ludwigsburger Unternehmen User Interface Design GmbH (UID) gewinnt mit dem Projekt HoloMed einen UX Design Award 2020 in der Kategorie „Concept“. Die Fachjury der renommierten UX Design Awards zeichnete HoloMed für sein herausragendes Nutzungserlebnis (User Experience) aus. Im Projekt HoloMed entwickelte UID eine Augmented-Reality-App (AR) für Chirurgen. Sie unterstützt optimal bei Gehirnoperationen und macht diese sicherer und effizienter. Die UX Design Awards sind ein weltweiter Wettbewerb für User- und Customer Experience. Sie werden vom Internationalen Design Zentrum Berlin (IDZ) ausgerichtet. 2020 wählte die Fachjury 102 Projekte aus über 34 Ländern für die Teilnahme an den UX Design Awards aus. Einer der diesjährigen 15 Gewinner ist die AR-Anwendung HoloMed: „Im Gegensatz zu vielen AR-Anwendungen wurde das HoloMed-Konzept auf einen spezifischen und hoch relevanten Anwendungsfall zugeschnitten. Die Jury überzeugte die kompetente Anwendung von AR- und Blicksteuerungstechnologie in Kombination mit einem präzisen und nicht ablenkenden Interface-Design. Das Ergebnis kann Neurochirurgen in sehr belastenden Situationen, die keine Fehlertoleranz zulassen, auf überzeugende Art und Weise unterstützen. Die Verringerung der Fehlerquote bei ventrikulären Eingriffen würde die Sicherheit der Patienten deutlich erhöhen und ist daher eines Awards würdig“, so Simone Heißel, die bei der Preisverleihung am 3. September 2020 den Preis übergab. +++ Mit AR Operationen sicherer machen +++ Die Ventrikelpunktion zählt zu den Routine-Eingriffen in der Neurochirurgie. Um den Ventrikel im Fall einer Fehlfunktion oder eines Traumas zu punktieren, muss der Chirurg ein Loch in den Schädel bohren und einen Katheter einführen. Doch nur zwei von drei Punktionen erreichen dabei die optimale Position. Die AR-Anwendung HoloMed soll Chirurgen dabei unterstützt, den Einstichpunkt und -winkel der Punktionsnadel zu bestimmen. Dazu errechnet HoloMed aus Daten von CT- oder MRT-Scans ein 3D-Modell des Gehirns. Dieses wird durch die AR-Brille millimetergenau über den Kopf des Patienten platziert und zeigt nicht sichtbare Strukturen genau an. Zusätzlich blendet HoloMed virtuelle grafische Elemente in das Sichtfeld des Chirurgen ein. So kann er genau bestimmen, wie er die Nadel optimal führen muss. „So leistet HoloMed einen wichtigen Beitrag für die Medizintechnik der Zukunft. Unsere innovative und präzise Arbeit bedient nicht nur die Bedürfnisse der Nutzer, sondern überzeugte auch die Jury der UX Design Awards – das freut uns sehr!“, so Dominik Zenth, der das Projekt bei UID leitete. +++ Von der Anforderung zum UI Design +++ Damit die Anwendung optimal auf die Bedürfnisse der Nutzer und ihre Arbeitsabläufe zugeschnitten ist, bezog das Projektteam die Neurochirurgen von Beginn an in die Entwicklung ein. Dazu analysierte es die Anforderungen der Nutzer vor Ort und testete einen Prototypen mehrmals unter realistischen Bedingungen. So konnten das Projektteam den Ärzten während des gesamten Testlaufs über die Schulter schauen und schnell feststellen, was funktioniert und was nicht. Das wertvolle Feedback der Nutzer verwertete das Team in mehreren Iterationsschritten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Forschung und Bildung unterstützt. Weitere Projektpartner waren die mbits imaging GmbH, das Universitätsklinikum Ulm und das KIT der Hochschule Karlsruhe.

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