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Künstlerischer Austausch trotz Lockdown: Erfolgreiche Covid-19-Ausschreibung

von redaktion

Kurz nach Beginn der COVID-19-Pandemie lancierte die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia die Ausschreibung «Close Distance». Sie ermutigte Kunstschaffende und Institutionen, neue künstlerische Formate zu entwickeln, die innovativ mit der eingeschränkten Mobilität umgehen sollten. In zwei Monaten gingen knapp 600 Projekte ein, die auf künstlerische Weise mit neuen Formen der Kooperation, der internationalen Zusammenarbeit und der Präsenz im öffentlichen Raum experimentieren. Rund zehn Prozent der eingereichten Vorhaben erhielten einen Förderbeitrag.

Welche Auswirkungen hat die Covid-19-Pandemie auf die Zukunft des künstlerischen Schaffens? Diese Frage stellte die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia anfangs April mit ihrer Ausschreibung «Close Distance». Damit forderte sie Schweizer Kunst- und Kulturschaffende und Institutionen auf, mit der für den globalisierten Kulturbetrieb ungewohnten Unüberwindbarkeit von Distanz umzugehen und neue, auf die aktuellen Bedingungen angepasste künstlerische Formate zu schaffen. Denn die Covid-19-Pandemie mit all ihren Folgen wie Versammlungsverboten, Grenzschliessungen, Reisebeschränkungen und Distanzregeln führte zu einer radikalen Infragestellung des herkömmlichen künstlerischen Produktions- und Präsentationssystems: Recherche, Kreation und Präsentation sowie vor allem die internationale Verbreitung und Vernetzung sind nach wie vor eingeschränkt. Dadurch wird auch die Planung künftiger Tätigkeiten stark erschwert.

Die Ausschreibung «Close Distance» stiess auf unerwartet grosse Resonanz: In zwei Monaten gingen insgesamt 591 Projekte aus allen Landesteilen und aus allen von Pro Helvetia geförderten Kunstsparten ein. Viele davon entwickelten neue Möglichkeiten der Kooperation mit internationalen Kunstschaffenden und Institutionen. 59 Projekte wurden mit Beiträgen zwischen CHF 5’300 und CHF 35’000 unterstützt. «Das grosse Interesse zeigt, dass Kunstschaffende und Kulturorganisationen die COVID-19-Krise zum Anlass nehmen, um neue kreative Lösungen und künstlerische Ansätze zu testen. Die geförderten Projekte zeigen vielversprechende Strategien für die Zukunft auf und tragen dazu bei, Mobilität im Kulturbetrieb neu zu denken», sagt Seraina Rohrer, Leiterin Innovation & Gesellschaft und Mitglied der Geschäftsleitung bei Pro Helvetia.

Während viele der Vorhaben mit Technologie und digitalen Formaten experimentieren, haben andere auch neue analoge Vor- und Aufführungsformate geschaffen. «Wir gehen davon aus, dass manche der neuen Formate weiter an Bedeutung gewinnen werden und dass sich auch die Kunst- und Kulturförderung überlegen muss, wie künftig solche Projekte gefördert werden können. Die Krise ist noch nicht überstanden und viele der Formate werden Bestand haben,» sagt Seraina Rohrer.

Die unterstützten Projekte:

  • Matthieu Corpataux – «En attendant, écrivons»
  • Nicolas Polli – «HomeLife StillLife»
  • Manuel Burgener – «MOREsites»
  • Association Insurbordinations – «Projet_8»
  • ClubCultureCH – «Make Some Room: Electronic Relief in Switzerland»
  • GUM!, «Linearity’s Modulation – A Collapsed Linearity Diagram»
  • Julia Seemann, «Julia Seemann presents ‘Body Sensations Live From Earth‘»
  • art-werk, «Breaking Patterns: a stroll through artistic strategies»
  • Corinne Gisel, «Futuress – an online magazine and educational initiative with a civic mission»
  • Andrea Marioni, «lumpenstation.art»
  • Veronika Spierenburg, «Mass Files»
  • V XX ZWEETZ, «Luminanza»
  • Cie Gilles Jobin, «Virtual Crossings»
  • Nicole Bachmann, «On Sight/Site»
  • Zonoff, «Institut International de Recherche sur la Radio et la Magie»
  • Peter Fischer, «Die Zukunft kuratieren»
  • Associazione Crile, «Audiodanses»
  • Jeanne Tullen, Rodrigo Nava Ramirez, «theworkout.ch»
  • Association Stromsound, «Colab-20/21»
  • Pauline Treis, «Support Small Labels»
  • vorschlag:hammer, «The Messenger»
  • Blaublau, «kapsel. space»
  • Li Tavor, Martina Buzzi, Nicolas Buzzi, «Pain»
  • Théâtre Vidy-Lausanne, «Nouvelles approches : un laboratoire d’expérimentation théâtrale en temps de crise»
  • Ensemble baBel, «Walking Venezia»
  • Fondation NOF Nouvel Opéra Fribourg, «Ersatzopera»
  • Dumpf GmbH, «Klangraum»
  • Cocoon Dance Company «MovingSite “danse en partage”»
  • Cie Nicole Seiler «Palimpsest special lockdown edition – réseau de 7 villes»
  • Kunstmuseum Basel, «Nebenräume»
  • Cie Viande Hachee des Grisons, «Les arbres vous parlent»
  • AiEP Avventure in Elicottero Prodotti, «Dance the Distance»
  • Reto Friedmann, «60 Sekunden hören»
  • Elisa Storelli, «Artist Network Theory Platform»
  • Lyrical Valley Association, «Close Poetry: La poésie suisse à portée de main»
  • Association Skree Wolf, «Eco-Electro-Queer Garden Party»
  • Lea Moro & Mona de Weerdt, «Work It Out»
  • Helvetiarockt – der Verein, «Téléphoner!»
  • Association Dreams Come True / Yan Duyvendak, «VIRUS#VIRUS»
  • Mathias Ziegler, «The Virtual Concert Hall»
  • On the Vibe – Show-me, «Still A-live»
  • Transitproductions Barbara Weber «#myreallife»
  • Mirko Winkel, «PLAY FORWARD»
  • Francesca Ceccherini, «OTO SOUND MUSEUM»
  • Vera Sacchetti, «We Are Foreign and We Are Everywhere»
  • Musée des beaux-arts du Locle, «MBAL_ORBIT_E»
  • IIPM – International Institute of Political Murder, «Büro für transnationalen Finanzausgleich»
  • Association Goldtronics, «CIRCULUS»
  • Inlusio Interactive, «Cora – Eine spielerische und poetische Reflexion über Mobilität mit offenem Ende»
  • Belluard Bollwerk, «Nous sommes des monstres qui vous parlent»
  • Mathieu Rivier, «Move»
  • Haus der elektronischen Künste Basel, «Net Encounters»
  • Marion Regenscheit, «Zusammen lesen»
  • Nina Roehrs, «FitArt»
  • ROBINROBIN, «Virtual Playground»
  • Verein Shedhalle, «Book your artist!»
  • Playground, «Playground Platform»
  • Marc Berman, « LOSE CONTROL»


Source;
Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung
www.prohelvetia.ch

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