Anneli aus Nordrhein-Westfalen hat ihr Auslandsjahr mit einem Austausch-Stipendium der Stiftung Völkerverständigung in Argentinien verbracht. Sie berichtet hier über ihre Erfahrungen. Alles zu ihrem Auslandsjahr und zu anderen Austauschschülern in Lateinamerika kann man im Schüleraustausch Blog lesen (www.schueleraustausch-portal.de/blog-lateinamerika)
1 Schüleraustausch Argentinien: Wer hat geholfen, was war wichtig? Also ganz klar geholfen hat mir meine Gastfamilie, in vielerlei Hinsicht. Einerseits hatte ich keine Probleme mit Heimweh, weil ich mich so wohl gefühlt habe dort und mit ihnen über alles sprechen konnte. Sie haben sich sehr stark um mich gekümmert und sich für mich eingesetzt, wenn es z.B. um Hobbies geht. Sie haben mir sofort geholfen, einen Tennisclub zu finden und all‘ meine Wünsche in die Tat umzusetzen.
2 Schüleraustausch Argentinien: Ich wurde als dritte Tochter behandelt. Außerdem haben sie mich von Anfang an behandelt wie ihre dritte Tochter. Ich hatte die gleichen Rechte, Pflichten und Einschränkungen. Durch die klaren Regeln hat es mir das Zusammenleben recht einfach gemacht und es gab kaum Auseinandersetzungen.
3 Schüleraustausch Argentinien: Meine Gastfamilie hat mir auch beim Spanisch lernen geholfen. Nicht zuletzt hilft die Gastfamilie stark beim Erlernen der Sprache, denn argentinische Gastmütter sind unglaublich neugierig. Sie wollen alles wissen, und wenn es nur die Farbe der Socken deines Tischnachbarn ist. Aber zugleich sind sie sehr ängstlich, so dass man eigentlich immer überallhin persönlich begleitet wird oder zumindest alle paar Minuten mal wieder eine WhatsApp schicken muss. Und genau das hilft ungemein, Sprachkenntnisse auszubauen und zu festigen, was es wiederum einfacher in der Schule macht.
4 Schüleraustausch Argentinien: Meine Freunde sind für mich wichtig. Damit sind wir schon bei dem zweiten entscheidenden Punkt. Die Freunde helfen ganz klar, denn gerade, wenn man mal Heimweh haben sollte, ist es genial, sich mit Freunden zu treffen und abzulenken. Und natürlich ist mit den Freunden auch die Schule und alles andere besser und vor allem lustiger. Aber nicht nur das, sie helfen auch bei Hausaufgaben oder bei der Verständigung mit den Lehrern.
5 Schüleraustausch Argentinien: Freunde finden ist einfach, wenn man aktiv ist. Und was Freunde finden angeht, so kann ich nur sagen: ihr müsst reden. Egal wie gut ihr sprecht, auch wenn jeder Satz grammatikalisch falsch ist, ja vielleicht bekommt man dann mal den einen oder anderen Witz dazu zu hören, aber so findet ihr rasant Freunde. Wenn ihr immer nur ja und nein sagt, verlieren die Klassenkameraden schnell das Interesse und dann ist es hart, sich wieder Kontakte aufzubauen. Und sonst gilt einfach: offen sein. Ihr werdet viel Neues sehen und erleben. Manches wird euch gefallen und anderes vielleicht nicht. Sagt nicht, dass in Deutschland alles besser ist, sondern lasst euch darauf ein und nun ja, vielleicht seid ihr danach anderer Meinung 🙂
6 Schüleraustausch Argentinien: Kontakte nach Deutschland sind auch gut. Auf dem Vorbereitungswochenende meiner Austauschorganisation wurde uns zunächst gesagt, dass man vor allem am Anfang keinen Kontakt mit seiner Familie in Deutschland haben sollte, weil das Heimweh auslöse. Das habe ich jedoch anders erlebt. Ich hatte gerade am Anfang viel Kontakt mit meiner Familie und auch mit den Freunden in Deutschland, denn dadurch schien zuhause dann doch nicht so weit weg zu sein. Und die Freunde haben mir dann das Heimweh genommen und auch die Angst, dass die Freundschaften nicht das ganze Jahr überstehen. Seid beruhigt: Entfernung spielt bei echter Freundschaft keine Rolle. Natürlich ist es etwas anderes, wenn man dann telefoniert, aber man versteht sich trotzdem noch genauso gut und da bleibt alles beim Alten.
7 Schüleraustausch Argentinien: Die Austauschorganisation hat sehr enttäuscht, vor allem in der Corona-Krise. Mit der Austauschorganisation lief es leider nicht immer reibungslos bei meinem Auslandsaufenthalt. Ich hatte nicht das Gefühl, wirklich unterstützt zu werden, sie haben sich eher wenig gekümmert. So auch in der Corona-Krise. Einige Organisationen hatten Anfang März schon ihre Austauschschüler zurückgeholt, aber meine Eltern in Deutschland hatten zu diesem Zeitpunkt noch nichts von der Organisation gehört. Bis ich dann selbst unsere Ansprechpartnerin vor Ort fragte. Sie sagte mir unverblümt, dass ich sofort das Land verlassen muss, wenn ich noch sicher nach Hause kommen möchte. Daraufhin riefen meine Eltern bei der Austauschorganisation an. Die Organisation war über die Lage vor Ort gar nicht im Klaren. Sie haben mich auch in der akuten Notsituation, als die Möglichkeit eines sicheren Rückflugs in den Sternen stand, nicht wirklich unterstützt.
8 Schüleraustausch Argentinien: Meine Heimreise in der Corona-Krise mussten meine Eltern selbst organisieren. Doch zum Glück haben meine Eltern Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, und ich bekam im letzten Moment noch einen Platz im Flieger. Also davon waren wir alle eher enttäuscht, was aber den Gesamteindruck meines Aufenthaltes nicht wirklich negativ beeinflusst hat. So wurden z.B. auch viele spannende Reisen, z.B. zu den Iguazu Wasserfällen oder nach Salta, unternommen, an die ich mich noch gerne erinnere.
Wo man Austauschorganisationen mit guter Beratung findet. Wer ins Internet sieht, stellt fest: Es gibt sehr viele Austauschorganisationen. Wichtig ist, nur solche Anbieter anzusehen, die sowohl leistungsfähig als auch seriös sind. Am einfachsten und sichersten ist es, wenn man eine vor-geprüfte Anbieter-Auswahl nutzt. Dafür gibt es die Anbieter-Suchmaschine auf dem Schüleraustausch-Portal, das unabhängig informiert: www.schueleraustausch-portal.de/organisationen.Vor der Entscheidung sollte man zusätzlich mit mehreren guten Anbietern persönlich sprechen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen, die deutschen Schüleraustausch-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur seriöse Anbieter zulässt. Orte und Termine: www.aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.
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Die Deutsche Stiftung Völkerverständigung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in der Nähe von Hamburg. Die Stiftung ist ordentliches Mitglied des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
Auf dem Gebiet des Schüler- und Studentenaustausches und der internationalen Bildung engagiert sich die Stiftung mit den Austausch-Stipendien, Universitätsstipendien für die USA, den bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen, den Deutschen Schüleraustausch-Messen, dem SchülerAustausch-Preis, Fachtagungen und Publikationen. Mit den Informations- und Vergleichsportalen www.internationale-hochschulen.de, www.schueleraustausch-portal.de, www.sprachreise-suche.de gibt die Stiftung auch im Internet unabhängige Informationen.
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