07.04.2020 – 18:52
Lucca, Italien (ots/PRNewswire)
Kedrion Biopharma nutzt innovative Technologie, um die Marktreife zu beschleunigen
Kedrion Biopharma, ein führendes italienisches Biotech-Unternehmen, hat am Dienstag angekündigt, dass es mit der Entwicklung einer plasmabasierten Therapie zur Behandlung des COVID-19-Virus begonnen hat. Sie soll schon in drei bis sechs Monaten für Patienten zur Verfügung stehen.
Nach Aussage von Alessandro Gringeri, Chief Medical und R&D Officer von Kedrion Biopharma, investiert das Unternehmen – weltweit der fünftgrößte Hersteller von Plasmaprodukten – große Mengen an Kapital und Ressourcen in dieses Vorhaben. In den kommenden 30 Tagen soll bereits mit der Plasmagewinnung von genesenen Patienten begonnen werden. Kedrion kollaboriert eng mit Krankenhäusern in einigen der am schlimmsten betroffenen Regionen Italiens.
Gringeri erklärte: «Mit dem Plasma von ungefähr 100 Patienten, die sich von COVID-19 erholt haben, werden wir eine Dosierung entwickeln, die entweder intravenös oder intramuskulär verabreicht werden kann. Diese plasmabasierte Immunglobulintherapie eignet sich sowohl für COVID-19-Patienten als auch zur vorübergehenden passiven Immunisierung des Gesundheitspersonals.»
Laut Dr. Gringeri verspricht eine derartige passive Immunisierung einen hohen Wirkungsgrad, wie die Behandlung zahlreicher Infektionskrankheiten im vergangenen halben Jahrhundert gezeigt hat. In China, das als Erstes von dem Virus heimgesucht wurde, wurde in Krankenhäusern reines Plasma verabreicht. Der italienische Prototyp dagegen ist ein Plasmaderivat, das sich als besonders wirkungsvoll zur Behandlung schwerkranker Patienten erweisen könnte.
Kedrion ist der weltweit fünftgrößte Hersteller von Plasmaprodukten und wird von Analysten als besonders flink und agil eingestuft – gute Voraussetzungen, um schnell eine effektive Therapie für COVID-19-Patienten hervorzubringen. Das italienische Biotech-Unternehmen könnte daher eines der Ersten sein, die in der Lage sind, dieses Produkt für bedürftige Patienten zur Verfügung zu stellen.
«Unser möglicher Pioniervorteil ergibt sich aus dem innovativen technologischen Prozess, den wir anstreben. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode, die in der Branche als ‹Fraktionierung› bezeichnet wird, werden dabei kleinere Mengen an Plasma verarbeitet. Normalerweise wären dafür Tausende Liter nötig», sagte Dr. Gringeri. «Durch unsere Kooperation mit Krankenhäusern im Norden und Süden Italiens werden wir in der Lage sein, die Wirksamkeit der Antikörper aus Konvaleszenten-Plasma zu beurteilen, um sie besser in das fertige Hyperimmun-Immunglobulinprodukt zu integrieren.»
Paolo Marcucci, Chairman und CEO von Kedrion, betonte ebenfalls den beschleunigten Zeitplan der Therapieentwicklung für den US- und europäischen Markt. Es läuft eine intensive Kooperation mit öffentlichen Institutionen und Universitätskliniken in Italien und den USA.
«Wenn das nationale Gesundheitssystem und der private Sektor am selben Strang ziehen, entstehen erfolgversprechende Synergien. Daher hoffen wir darauf, einer der Erstanbieter auf dem Weltmarkt zu sein», sagte Marcucci. «Wir wollen diese Therapie so schnell wie möglich für Patienten bereitstellen.» Kedrion befindet sich bereits in Gesprächen mit den italienischen Gesundheitsbehörden. Schon bald will das Unternehmen mit der US-amerikanischen Food and Drug Administration und der Europäischen Arzneimittel-Agentur in Kontakt treten, um ein Schnellverfahren anzustreben, damit Patienten auf der ganzen Welt so schnell wie möglich von der Therapie profitieren.
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