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Akkubrände betreffen eine breite Produktpalette

von redaktion
Der Akku eines Hoverboards geht beim Laden in der Garderobe thermisch durch.

Der Akku eines Hoverboards geht beim Laden in der Garderobe thermisch durch.

Die meisten Brände entstehen in der Ladephase

Kiel, Januar 2020

Der Bluetooth-Kopfhörer fängt im Regal plötzlich Feuer, auf dem Schreibtisch brennt es, wo gerade noch das Notebook geladen wurde, und im Keller schlägt der Rauchmelder Alarm, weil der neue Akkustaubsauger beim ersten Ladevorgang in Flammen steht. Diese Brandfäl-le hat das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung in jüngster Vergangenheit untersucht, und dabei immer die gleiche Ursache festgestellt: einen thermisch durchgehen-den Lithium-Ionen-Akku.

„Mit der Lithium-Akkutechnologie geht unserer Erfahrung nach eine klare, wenn auch keine unverhältnismäßige Brandgefahr einher“, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des IFS. Betroffen ist eine breite Produktpalette von der Computermaus bis zum Elektrofahr-zeug. Lithium-Ionen-Akkus haben gegenüber anderen Akkumulatoren den Vorteil einer hö-heren Energiedichte, darum ist eine verhältnismäßig kleine, leichte Bauweise möglich. Ei-nerseits macht sie diese Eigenschaft attraktiv für den Einsatz in immer mehr mobilen An-wendungen, andererseits sorgt gerade die Energiedichte im Falle eines Defektes für eine starke Reaktion.

Lithium-Ionen-Akkus sind derzeit Stand der Technik, und das IFS rät nicht von einer Verwen-dung ab. „Allerdings sollten Sie wissen, welchen Akkutyp Sie in Ihren Geräten verwenden, und im Falle von Lithium-Ionen-Akkus eine paar Sicherheitshinweise beachten“, sagt der Schadenforscher. So sind diese Akkus empfindlich gegen Hitze und Kälte. Sie sollten nicht in der Nähe starker Wärmequellen und bei Frostwetter zum Beispiel nicht über längere Zeit in der unbeheizten Garage oder im Kofferraum des Autos lagern. Auch mechanische Beschädi-gungen können zum Defekt im Akku führen.

Da die meisten Brände nach Erfahrung des IFS in der Ladephase entstehen, sollten die Akkus auf nicht brennbarem Untergrund und nicht in unmittelbarer Nähe leicht brennbarer Mate-rialien laden. Um Überladungen zu vermeiden, sollte zudem ausschließlich ein vom Herstel-ler empfohlenes Ladegerät verwendet werden. Weitere Hinweise zur Vermeidung von Ak-kubränden finden Sie auf der IFS-Internetseite https://www.ifs-ev.org/lithium-akkus/. Dort erläutern die Schadenforscher außerdem, was im Fehlerfall in einer Akkuzelle geschieht.

Brennende Akkus

Diese Pressemeldung wurde auf dem Presseverteiler openPR veröffentlicht.

Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e.V.
Ina Schmiedeberg
Preetzer Straße 75
24143 Kiel
Telefon: 0431 – 775 78 10
E-Mail:

Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit zehn Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öf-fentlichkeit zugänglich gemacht.

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